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콘스탄체. - 도처에서 부르주아 사회는 의지의 발휘를 강조한다. 사랑만이 무의지적이라고, 감정의 직접성이라고 한다. 노동의 면제를 의미하는 사랑에 대한 동경 속에서, 부르주아적 사랑 관념은 부르주아 사회를 초월한다. 그러나 진실된 것을 보편적인 허위 속에서 직접적으로 세우면서, 그것은 진실한 것을 허위적인 것으로 전도시킨다. 경제적으로 규정되는 체계 속에서도 아직 가능한 한에서, 순수한 감정은, 사회적으로 이해관계의 지배를 위한 알리바이로 될 뿐만 아니라 존재하지 않는 하나의 휴머니티를 증언한다. 그뿐만 아니라 사랑의 무의지성 자체도, 실용적으로 사전에 마련되어 있지 않은 경우에조차도, 원칙으로 세워지자마자 저 '전체'에 기여한다. 사랑이 사회 속에서 '더 나은 사회'를 표상해야 한다면, 그것은 오직 평화로운 엥클라브로서가 아니라 의식적인 저항 속에서만 그렇게 할 수 있다. 그렇지만 이 저항은 바로 예의 그 임의의 계기를 요구하지만, 사랑을 절대적으로 자연적인 것으로 여기는 부르주아들은 그것을 금지한다. 사랑은 매개의, 즉 경제의 편재하는 압력에 의해 '직접성'이 위축되지 않게 하는 능력을 일컫는데, 그렇게 신의를 지키는 가운데 사랑은 그 자체 내에서 매개되어 불굴의 대항 압력이 된다. 사랑을 꽉 잡을 힘을 가진 사람만이 사랑을 한다. 사회적 이득이, 승화되어, 질서에 의해 승인된 인간형의 수천 뉘앙스 중 어떤 때는 이런 사람을 어떤 때는 저런 사람을 자연스럽게 매력적으로 보이게 함으로써 여전히 성적 충동을 사전에 주조한다면, 한 번 확립된 끌림은 사회가 한결같이 동원하는 모든 음모들에 앞서 사회의 중력이 원하지 않을 지라도 참고 견디는 가운데 그것에 저항한다. 감정에서 시험되는 것은 감정이 지속을 통해 감정을 넘어설 수 있는지 여부이다. 그 지속이 강박일 뿐일지라도 말이다. 반성되지 않은 자발성이라는 외양을 걸치고 자신의 이른바 솔직함을 뽐내면서 자신이 마음의 목소리로 간주한 것에 자신을 전적으로 내맡기다가 그 목소리가 더 이상 들리지 않는다고 믿자마자 달아나는 여성은 그러한 주권적 독립성 속에서 바로 사회의 도구이다. 그녀는 이해관계가 들어 있는 룰렛 게임 상자에서 그때그때 튀어나오는 숫자를 자기도 모르는 사이에 수동적으로 기록하고 있는 것이다. 그녀는 사랑하는 사람을 배반하면서 자기 자신도 배반한다. 신의를 지키라는 명령은 사회에 의해 내려지면 부자유의 수단이지만, 신의를 통해서만 자유는 사회의 명령에 굴복하지 않을 수 있다.
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Constanze. - Überall besteht die bürgerliche Gesellschaft auf der Anstrengung des Willens; nur die Liebe soll unwillkürlich sein, reine Unmittelbarkeit des Gefühls. In der Sehnsucht danach, die den Dispens von der Arbeit meint, transzendiert die bürgerliche Idee von Liebe die bürgerliche Gesellschaft. Aber indem sie das Wahre unvermittelt im allgemeinen Unwahren aufrichtet, verkehrt sie jenes in dieses. Nicht bloß, daß das reine Gefühl, soweit es im ökonomisch determinierten System noch möglich ist, eben damit gesellschaftlich zum Alibi für die Herrschaft des Interesses wird und eine Humanität bezeugt, die nicht existiert. Sondern die Unwillkürlichkeit von Liebe selber, auch wo sie nicht vorweg praktisch eingerichtet ist, trägt zu jenem Ganzen bei, sobald sie sich als Prinzip etabliert. Soll Liebe in der Gesellschaft eine bessere vorstellen, so vermag sie es nicht als friedliche Enklave, sondern nur im bewußten Widerstand. Der jedoch fordert eben jenes Moment von Willkür, das die Bürger, denen Liebe nie natürlich genug sein kann, ihr verbieten. Lieben heißt fähig sein, die Unmittelbarkeit sich nicht verkümmern zu lassen vom allgegenwärtigen Druck der Vermittlung, von der Ökonomie, und in solcher Treue wird sie vermittelt in sich selber, hartnäckiger Gegendruck. Nur der liebt, wer die Kraft hat, an der Liebe festzuhalten. Wenn der gesellschaftliche Vorteil, sublimiert, noch die sexuelle Triebregung vorformt, durch tausend Schattierungen des von der Ordnung Bestätigten bald diesen bald jenen spontan als attraktiv erscheinen läßt, dann widersetzt dem sich die einmal gefaßte Neigung, indem sie ausharrt, wo die Schwerkraft der Gesellschaft, vor aller Intrige, die dann regelmäßig von jener in den Dienst genommen wird, es nicht will. Es ist die Probe aufs Gefühl, ob es übers Gefühl hinausgeht durch Dauer, wäre es auch selbst als Obsession. Jene aber, die, unterm Schein der unreflektierten Spontaneität und stolz auf die vorgebliche Aufrichtigkeit, sich ganz und gar dem überläßt, was sie für die Stimme des Herzens hält, und wegläuft, sobald sie jene Stimme nicht mehr zu vernehmen meint, ist in solcher souveränen Unabhängigkeit gerade das Werkzeug der Gesellschaft. Passiv, ohne es zu wissen, registriert sie die Zahlen, die in der Roulette der Interessen je herauskommen. Indem sie den Geliebten verrät, verrät sie sich selber. Der Befehl zur Treue, den die Gesellschaft erteilt, ist Mittel zur Unfreiheit, aber nur durch Treue vollbringt Freiheit Insubordination gegen den Befehl der Gesellschaft.